Ein Jahr später


Ein Jahr ist es nun her, seit ich die Bachelorarbeit präsentiert und abgeschlossen habe. Während ich mich in den Herbst- und Wintermonaten um das Geschäft ‹fraukuhn› kümmerte, blieb wenig Raum für andere Gedanken. Doch im frühen Frühling kam das Heimweh nach der Arbeit, die Sehnsucht nach dem Färben und der Wunsch, mich wieder der Kollektion zu widmen. So begann schrittweise die Planung: Als erstes schauten wir uns an der HH Köln (Fachmesse) nach geeigneten Bases um. Es folgten Teststrickereien und Häkelsamples, und wir entschieden uns für die zwei luxuriösen Qualitäten Suri Alpaca Seide und Blueface Leicester Wolle mit Seide und Kaschmir. Es sollten in erster Linie Qualitäten sein, die viel Spass beim Stricken machen und das Sortiment ergänzen. Die Suri Alpaca Seide – Qualität (in Zukunft k Suri) ist eine sehr schöne Alternative zu den vielen Seide Mohair Qualitäten, die bereits im Sortiment sind. Die BFL (bei fraukuhn Silky BFL) ist eine Wolle von Schafen aus England, die ebenfalls noch nicht im Sortiment ist. An dieser Qualität gefällt mir besonders, die Weichheit und der Glanz. Sie fliesst regelrecht durch die Hände. Das Blueface Leicester Schaf ist eine super Alternative zu Merino. Die Wolle ist weich und überhaupt nicht kratzig, obwohl das Schaf in England lebt.

Weiter ist mir sehr wichtig, woher die Fasern kommen und wo sie versponnen werden. Der Lieferant (chesterwool.com) achtet auf hohe Standards (was leider wie eine Floskel tönt), und insbesondere der Vorgang der Superwash-Ausrüstung ist OEKO-TEX 100 zertifiziert.

Tests: Mit welchem Garn möchten wir stricken?

Nachdem ich mich für die Garne entschieden habe, suchte ich ein geeignetes Lokal, um dort die Garne zu färben, fand zum Glück eines und fädelte alles weitere ein, um Anfang Juli in die Küche zu steigen…

Ich wollte nun die ganze Kollektion färben, nicht nur Teile davon. Das bedeutete 550 Stränge insgesamt (Silky BFL: 23 Farben à 10 Stk., 8 Variegated à 20 Stk., k Suri: 8 Variegated à 20 Stk.) Es war ein Abenteuer und hat mega Spass gemacht!

Viele Stränge wollen gefärbt werden: 47 kg insgesamt. Das heisst: auf Kabelbinder fädeln, einweichen und dann ab ins Färbebad.

Die Färbeküche wurde in ein Labor umgewandelt.

Livia wendet ihr Wissen an.

Dank der Hilfe von lieben Menschen wurde das ambitionierte Projekt realisiert. Uff, das war streng. Die nassen und schweren Wollstränge immer wieder heben und rühren geht ganz schön in die Oberarme! Wobei die Beine nach zwei Tagen bald mehr Schmerzen verursachten…

Danielle wendet die Stränge, Mary bereitet neue Stränge vor, indem diese eingeweicht werden.

Die Färbung Moschee
Die Färbung Handwerkerstadt

Zum Trocknen reichte es noch in der Färbewoche. Das Wetter war äusserst sonnig und es war draussen wie drinnen heiss! Nach den zwei Wochen Sommerferien gehts ans wickeln…